Am Sonntagmorgen wieder eine neue Folge „So gesehen“ aus unserer ElbFaire!Am Son…
Am Sonntagmorgen wieder eine neue Folge „So gesehen“ aus unserer ElbFaire!
Am Sonntag um 8 Uhr begrüßt Julia Scherf den Theologen und Psychotherapeuten Manfred Lütz.. „Die Leute denken, wenn sie weinen, das sei was für den Psychotherapeuten. Aber weinen ist eigentlich gesund und normal.“ Viele Menschen wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen. „Familiäre Stützen sind weggebrochen. Seelsorge ist weggebrochen.“ Die Kirche spielt eine immer geringere Rolle. Und trotzdem sagt Manfred Lütz: „Für mich ist klar, ich gehe an Sonn- und Feiertagen in die Kirche. Egal, ob ich gut drauf bin, der Pfarrer nett ist, ob die Predigt spannend ist – ich gehe dahin. Und habe dann wenigstens eine von 168 Wochenstunden, wo ich völlig zwecklos, aber höchst sinnvoll Ich selbst vor Gott bin. Und das ist auch für Atheisten ratsam, dass man mal eine Stunde nicht irgendeine Rolle spielt.“
Was außerdem glücklich macht, hat der Bestsellerautor erlebt: „Ich habe festgestellt, dass unser Dorf im Rheinland glücklicher ist seit wir Flüchtlinge haben. Menschen in Not zu helfen, erlebt man als in sich sinnvoll. Und das macht glücklich.“ Gleichzeitig hat er durch die Begegnung mit dem Auschwitz-Überlenden Jehuda Bacon erfahren, wie man auch im Leiden glücklich sein kann. „Das hat mich zutiefst berührt, dass jemand, der das Grauen von Auschwitz erlebt hat, daraus solche humanen Konsequenzen zieht.“ Daraus schöpft Manfred Lütz für sich Kraft. „Ich würde für mich sagen, mein Leben ist heller geworden, seit ich diesem Menschen begegnet bin. Man hat ja immer Probleme oder man ärgert sich über irgendwas oder ist traurig, aber dann denke ich immer an Jehuda.“