Geistlich leben

von Veronika Pielken, Ökumenebeauftrage im Erzbistum Hamburg
Geistlich leben – die Herbstzeit regt an, dies einzuüben. Bewusst nehme ich wahr, was sich um mich tut. Das Laub verwelkt und weht durch die Luft. Kinder haben wieder Pudelmützen und Gummistiefel angezogen. Manch älterer Mensch geht vorsichtig über die rutschig gewordenen Fußwege. Im Straßenverkehr gilt es, besonders aufmerksam zu sein. Licht- und Witterungsverhältnisse fordern Wachsamkeit.
Meine Gedanken wandern zu den dahinter liegenden Themen: die Vergänglichkeit des Lebens, seine Verletzbarkeit und darin seine Kostbarkeit. Welch ein Wunder, Mensch sein zu dürfen! In mir und im Zusammenspiel mit anderen erfahre ich mich als Geschöpf. Niemand macht sich selbst. Wir sind geworden aus Liebe, Gnade, weil Gott es so will. Staunen und Dankbarkeit erfüllt mich.
So übe ich mich ein, in der Wahrnehmung, im Aufmerksam sein auf die Zeichen des Lebens in mir und um mich herum, bereite und öffne meine Sinne im Vertrauen, dass Gottes Geist gegenwärtig ist und sich mir zeigen will – augenblicklich, immer …
Jederzeit ist Zeit, geistlich zu leben. Jederzeit kann ich mich darin einüben. Geistliche Übungswege helfen dabei. Sie geben einen Rahmen. Ich kann mich einüben, zu mir zu kommen, gegenwärtig zu sein, mich zu bereiten. Alles andere darf ich überlassen, mich anvertrauen der Wirksamkeit von Gottes Geist.
Terminhinweis:
Geistlicher Übungsweg im Advent. 4 Abende auf dem Weg zum Weihnachtsfest. 28. November bis 19. Dezember 2019. Anmeldung bis 15. November.
Weitere Infos hier Exerzitien im Alltag